Forensischer Psychologe / Forensische Psychologin


Die Forensische Psychologie (Kriminalpsychologie) ist ein Spezialgebiet der Psychologie und Psychiatrie, das sich mit der psychologischen Einschätzung von Zeug*innen, Beschuldigten, Täter*innen, usw. befasst.

Forensische Psycholog*innen sind als Gutachter*innen und Sachverständige im Rahmen von strafrechtlichen Fällen und Prozessen tätig. Sie beurteilen die Zurechnungsfähigkeit und Schuldfähigkeit von Straftäter*innen, erstellen Prognosen bezüglich Therapie, Rückfälligkeit oder Rehabilitationspotenzial und liefern damit Entscheidungshilfen vor Gericht. Weiters beurteilen forensische Psycholog*innen die Glaubhaftigkeit von Zeug*innenaussagen oder die psychologische Verfassung von Eltern und Kindern im Rahmen von Sorgerechts- und Besuchrechtsverfahren. Mitunter müssen sie die Unterbringung von Kindern in Pflegefamilien veranlassen und betreuen.
Ein weiteres Aufgabenfeld von forensischen Psycholog*innen ist die therapeutische Betreuung von Gefängnisinsass*innen. Sie erstellen Gutachten und Prognosen über Rehabilitation und Verhalten und geben Empfehlungen zur (frühzeitigen) Entlassung. Sie begleiten, überprüfen und begutachten die Resozialisierungsentwicklung von auf Bewährung entlassenen Straftäter*innen und vermitteln Therapien und andere Programme zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Ein drittes Tätigkeitsfeld von forensischen Psycholog*innen ist die Schulung von Polizeibeamt*innen. Dabei lernen diese, mit Gefahrensituationen richtig umzugehen, angemessen zu reagieren und Konfliktsituationen zu deeskalieren.

Forensische Psycholog*innen arbeiten bei Justizbehörden, in Justizhaftanstalten, bei der Kriminalpolizei sowie bei Gerichten im Team mit Berufskolleg*innen, Kriminalbeamt*innen, Jurist*innen, Richter*innen und weiteren Expert*innen und Assistenzkräften.

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